Was bewirkt Stress im Körper?

Bei Stress reagieren Menschen auf eine mögliche Bedrohung bzw. fordernde Situation. Während einer akuten Stressreaktion wird der sogenannte Sympathikus aktiviert, um den Körper auf die Bewältigung der Situation vorzubereiten. Der Sympathikus ist Teil des unwillkürlichen Nervensystems. Dieses ist nicht bewusst steuerbar.  Am Beginn der Stressreaktion setzt der Körper die Hormone Adrenalin und Noradrenalin frei. Diese bewirken unter anderem eine Erweiterung der Bronchien, einen Anstieg des Blutdrucks und des Blutzuckers. In stressigen Situationen wird auch das Hormon Kortisol freigesetzt. Kortisol hat Einfluss auf den Gehirnstoffwechsel und hält den Körper in Alarmbereitschaft. Das Hormon DHEA (Dehydroepiandrosteron) hingegen dämpft die Wirkung von Kortisol. DHEA verhindert, dass der körperliche Stress überhandnimmt.

Stressreaktionen sind prinzipiell sinnvoll zur Bewältigung von akuten Gefahren und kurzfristigen Hausforderungen. Bei länger andauerndem Stress kommt es jedoch nach einiger Zeit zu Erschöpfung und Spannungszuständen. Es wird schwieriger, auf die Stressauslöser zu reagieren. Bei Dauerstress schüttet der Körper laufend das Stresshormon Kortisol aus. Zum Bespiel bei andauernden Konflikten in der Familie, am Arbeitsplatz oder in der Schule. Das kann krank machen. Dauerstress ist etwa ein Risikofaktor für Burnout oder Depressionen. Zudem schwächt Stress das Immunsystem und kann die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.
Daher ist es wichtig, andauerndem Stress gegenzusteuern. Denn kein Mensch kann mit dauernd bestehendem Stress umgehen. Das ist dem menschlichen Körper einfach zu viel. Zwischendurch braucht jeder Mensch Entlastung, Erholung oder Entspannung.

Vieles kann Stress erzeugen. Was Stress beim einzelnen Menschen auslöst, ist unterschiedlich. Das kann etwa von körperlichen Faktoren, Genen, dem sozialen Umfeld sowie der Lebensgeschichte beeinflusst werden. Es stellt sich bei Stress mitunter ein unangenehmes Gefühl ein, dass man die Kontrolle über seine Handlungen verliert oder sich der Handlungsspielraum einschränkt.